Samstag, 3. Mai 2025

"Notgrabung" bei der "Keltermauer"

Vor wenigen Jahrzehnten waren die Reste der "Keltermauer" noch gut am Wegesrand zu sehen. Aufgrund des ungebremsten Zerfalls und der zunehmenden Überwucherungen brauchte man zuletzt ein geübtes Auge, um sie erkennen. Da die "Keltermauer" auf keiner Denkmalliste geführt wird, gab es nie eine archäologische Untersuchung oder Sanierung - und auch keinen Schutz vor baulichen Eingriffen, die aktuell anstehen: Im Zuge der Neuanlage des Regenrückhaltebeckens im Kalkofental sollen die verbliebenen Fundamentreste abgebrochen werden.

Für uns, die Mitglieder des "Schauenburg AG". ist das bedauerlich. Zugleich sind wir aber auch dankbar in Absprache mit der Kommune die Möglichkeit zu haben, im Rahmen einer inoffiziellen "Notgrabung" (offiziell ist es ja kein Denkmal) den Verlauf der Mauer ergraben und erstmals dokumentieren zu können.

Und wie es nach zwei Arbeitseinsätzen scheint, steckt noch einiges in der Erde. Nachfolgend ein paar Aufnahmen vom Einsatz am 3. Mai 2025:

Fundamentreste im "oberen Teil" nahe des Weges durch den Kalkofental. Im letzten Jahrhundert ragte die Mauer an dieser Stelle noch 2 bis 3 Meter in die Höhe.











Die Fundamentreste im "oberen Teil" von unten gesehen. Nicht im Bild sind die Versturzbrocken, die vor dieser Mauer in Richtung Rückhaltebecken liegen.

Fundamentreste im "unteren Bereich" nahes des Bachs. 

Fundamentreste im "unteren Bereich" von unten fotografiert (Talseite)

Auffallend ist, dass die Mauer nicht auf kürzestem Weg in gerader Linie durch das Tal läuft, sondern im "oberen Teil" im Bereich des heutigen Weges einen Knick macht. Bereits im Mittelalter könnte dieser Knick dem Wegverlauf geschuldet gewesen sein.


Außer neuzeitlichem Abfall (vor allem Flaschenresten) traten bei der Freilegung am 3. Mai auch ältere Fundstücke zutage, vor allem Keramikbruchstücke zum Teil gelb und grün glasiert, aber auch Knochen, ein trüber Glassplitter und ein viereckig geschmiedeter Nagel.



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