Sonntag, 3. April 2016

Arbeitseinsatz am 2. April 2016

Die Tücken einer Treppe: 

Bei frühlingshaften Temperaturen und guter Besetzung ging es am Samstag an die Sanierung der Treppe im Vorburgbereich. Ein schwieriges Unterfangen!

Um die über Jahrhunderte deformierte Treppe wieder "gerade" auszurichten und neu zu gründen, hätte wir sie komplett abtragen und neu fundamentieren müssen. Dies kam jedoch aus zwei Gründen nicht in Frage: Zum einen sind die schweren Sandsteinstufen selbst mit vereinten Kräften kaum zu tragen. Zum anderen ist es unser Ziel, möglichst viel alte Bausubstanz zu erhalten - auch wenn der "Zahn der Zeit" deutliche "Nagespuren" hinterlassen hat. Wer braucht schon eine "kerzengerade" Ruine?!

Aus diesem Grund entschlossen wir uns zu einem "Mittelweg": Sandsteinplatten "in situ" wurden belassen und lediglich von der Seite neu "unterfüttert", deutlich verschobene Sandsteinplatten heraus gewuchtet, untermauert (fundamentiert) und mit neuer Ausrichtung an alter Stelle wieder eingesetzt.

Problematisch dabei: Wo fängt man an? Beginnt man mit den oberen Stufen, verbaut man sich den Materialweg nach unten, da die neu gesetzten Stufen nicht gleich belastet werden dürfen. Beginnt man mit den unteren Stufen, verbaut man sich den "sicheren Stand", der notwendig ist, um die höheren Stufen heraus zu wuchten. Der "Kompromiss": Am Samstagvormittag wurden die untersten vier Stufen teilweise ausgebaut, neu untermauert und von oben nach unten wieder eingesetzt. Am Nachmittag wurden die drei obersten Stufen der gleichen Behandlung unterzogen, wobei die ungesicherten Stufen dazwischen als Standfläche und Ablageraum dienten. Beim nächsten Arbeitseinsatz sollen auch sie gesichert werden.

Die Treppe im Grundriss aus den 1930er Jahren: 
Deutlich zu erkennen ist die "Verkürzung" der drei untersten Stufen. 
Rot markiert sind die Negativabdrücke der beiden Gewände des Tores (bzw. der Tür), das im Mittelalter die Treppe überzog. Überraschend gut haben sie sich bis heute erhalten.
Die oberen Treppenstufen zogen sich dem Plan nach von Wand zu Wand (heute sitzen sie nur noch "links-bündig"). 
Fehler im Plan: Es sind zu viele Stufen eingezeichnet.

Foto rechts (Eugen): Wie viel Erde sich auf, unter und zwischen den Treppenstufen abgelagert hat, wird erst bei der Freilegung deutlich.

Foto rechts (Eugen): Die Stufen 3 bis 5 bei der Sanierung. Deutlich erkennbar ist, wie tief die Stufen unterfangen werden mussten.
Rechts unten im Bild: Eine große Sand-steinplatte (A) diente als Auflager für das Gewände.

Foto links (Eugen): der untere Treppenbereich mit den Negativabdrücken des Gewändes (im zweiten Bild rekonstruiert).










Foto oben (Jan): Gesamtansicht der Treppe mit der Arbeit am "oberen Ende".
Foto unten (Jan): Die letzte Stufe wird gesetzt und gerichtet.


Doch nicht nur an der Treppe wurde gearbeitet. Auch das "Grünschnitt-Team" war wieder schwer aktiv (Foto: Eugen).
Und selbst nach dem offiziellen Ende des Arbeitseinsatzes ließ es sich ein "Schauenburger" nicht nehmen, die äußere Zwingermauer noch alleine weiter frei zu legen (Foto: Jan).

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