Sonntag, 25. März 2018

Arbeitseinsatz am 24. März 2018

Jetzt ist dicht!

Auf dem Weg, der vom Vorplatz über den Zwinger in die Kernburg führte, gibt es kein Durchkommen mehr. Gittermatten versperren den Weg, der im Bereich der äußeren Zwingermauer bereits völlig abgegraben ist. Die Erhöhung der Mauer im Bereich der ursprünglichen Querung zeigt zudem, dass es sich dabei nicht um eine temporäre Maßnahme handelt.

Foto links: Während links der Weg abgegraben wird, wächst rechts die Zwingermauer in die Höhe.


Warum machen die Schauenburger das?

  1. Das historische Argument: Im Mittelalter bestand hier nie ein Zugang. Das Aufmauern der Zwingermauer verdeutlicht den historischen Verlauf der Mauer. Auch eine Darstellung aus den 1930er Jahren belegt einen damals geschlossenen Mauerverlauf (siehe Darstellung unten).
  2. Das statische Argument: Der Weg vom Vorplatz in die Kernburg ist nie als offizieller Weg angelegt worden, sondern über Jahre als improvisierter Transportweg für die Arbeiten an der Ruine entstanden. Nach seiner Abtragung zur Sicherung der Fundamente der Zwingermauer müsste eine Erdrampe neu aufgeschüttet und ein "Überstieg" im Mauerwerk angelegt werden.  Ohne künstliche Befestigungen würde die Erde jedoch abrutschen. Und ein Durchstieg durch eine künstliche Mauerbresche wäre nur was für Trittsichere (nichts für Kinderwagen).
  3. Das geschichtspädagogische Argument: Mit den Arbeiten wollen die Schauenburger auch dem Laien die Funktion der verschiedenen Burgbereiche nahe bringen. Dazu gehört die Erfahrbarkeit, wie es im Mittelalter war, wenn man nach Überschreiten der Brücke und dem Passieren des ersten Tores "gezwungen" war, dem "Zwinger" seinem halbkreisförmigen Verlauf bis in die Kernburg zu folgen. 
  4. Das Erlebnis-Argument: Mit den Abbruch des Weges "nach oben" in Richtung Kernburg bietet sich die Möglichkeit, diesen "nach unten" zu verlegen und einen neuen Sicherungszaun deutlich näher an die Steinbruchkante zu rücken. Dadurch würde Besuchern ein neues "Plateau" erschlossen werden, das neue Eindrücke von Burg und Tal ermöglicht. 
Die Zwingermauer in einer Ansicht aus den 1930er Jahren. Dieser Zustand ist Ziel der aktuellen Arbeiten.


Und wie soll der Zugang zur Burg künftig erfolgen?

Na, über die Brücke und den historischen Zugang, damit sich Besucherinnen und Besucher ein bestmögliches Bild von der mittelalterlichen Anlage machen können. Dumm zwar, dass die Brücke zur Zeit wegen Baufälligkeit geschlossen ist. Aber dieser Schaden soll behoben werden. Und solange können Besucherinnen und Besucher die Burg weiterhin über den Vorplatz begehen. Sie müssen nur einen etwas weiteren Weg bis zur Kernburg in Kauf nehmen (einmal um die Schildmauer herum).

Zur Verdeutlichung zwei Pläne 

Die nachfolgenden Pläne entstanden auf Grundlage des Plans aus den 1930er Jahren. Der erste Plan verdeutlicht die Zugangssituation seit den 1980er Jahren vor Errichtung der Brücke. Der zweit Plan zeigt, wie sich die Zungangssituation in Zukunft darstellen soll. 

Die Schauenburg vor Anlage der Brücke


Der Plan zeigt den Zugang (blaue Striche) vom Vorplatz in die Kernburg über zwei aufgeschüttete Erdrampen und zwei nicht historische Durchlässe in der Umfassungsmauer und der Zwingermauer.
Ein provisorischer Zaun aus Stahlmatten begrenzte den Weg und verhinderte eine Begehung des erhaltenen Vorburgbereichs (rosa markiert).

Der mögliche Zustand nach Abschluss der Arbeiten


Der Plan zeigt den Zugang (blaue Striche) über die Brücke und durch den Torzwinger (mit vier nachweisbaren Toren) hinauf in die Kernburg. Dieser Weg soll nach Sanierung der derzeit gesperrten Brücke auch mit Kinderwägen wieder befahrbar sein. 
Die roten Striche markieren "Erkundungspfade" durch den Burgbereich bis hin zum Vorplatz. Auch hier wäre es wünschenswert, wenn die künstliche Erdrampe verschwinden würde und die Umfassungsmauer den Eindruck ihrer ursprünglicher Geschlossenheit zurück erhielt - wobei es an dieser Stelle reizvoll sein könnte, zumindest eine begehbare "Bresche" zu belassen, so dass Vorplatz und Burg nicht völlig abgeschnitten sind. Ein weitere "Pfad" könnte auf das Plateau unterhalb der Zwingermauer führen. Dies setzt allerdings die Abstimmung mit der Kommune und eine Einigung über den neuen Verlauf eines Sicherungszauns voraus.

Fotomontage: Ansicht der Zwingermauer nach Abschluss der Arbeiten am Samstag. "Eingeblendet": Zwei nachweis-bare Tore innerhalb der Zwingeranlage.


Nächsten Samstag sollen die Arbeiten an der Außenseite der Zwingermauer weiter gehen. Der Balken für´s Gerüst sitzt bereits.

Und auch an anderer Stelle gingen die Arbeiten an der Zwingermauer weiter,
wie die beiden nachfolgenden Fotos belegen.


 




Die Gruppe bei der Mittagspaus (ohne Gruppenleiter Eugen, der gerade das Foto macht).

Montag, 12. März 2018

Start 2018: Erster Arbeitseinsatz am 10. März

Mit zwei neuen Mitarbeitern starteten die Schauenburger bei zunächst gutem Wetter in die neue Saison. Der Hauptarbeitsbereich ist wie im vergangenen Jahr die Zwingermauer, die wieder ein Stück aufgemauert werden konnte. Daneben wurden Grünschnitt entsorgt und die an Silvester herunter gerissene Fahne wieder gehisst. Hier ein paar Fotos von Eugen:

Die "Jung-Schauenburger" bei der Entfernung des nicht mehr ganz so grünen Grünschnitts.




Die Zwingermauer wächst wieder. Geplant ist es, 
die Mauer auf Brüstungshöhe zu ziehen, so dass der Torzwinger gefahrlos und ohne weitere Sicherungen (Zäune) begangen werden kann.
Spannend wird der Anschluss an den bereits Ende der 1980er Jahre sanierten Teil der Zwingermauer (rechts oben im Bild).

Ausgrabungen im Bereich des Torzwingers durch das Landesdenk-malamt in den 1990er Jahren erbrachten zwar nur einen Negativbefund - der Torweg wurde vermtlich in den 1930er Jahren schon einmal bis auf den anstehenden Felsen ausgeräumt - trotzdem heißt es "Vorsicht" bei der Freilegung der Mauerhinterkante.

Noch muss der improvisierte Zaun für die Sicherheit sorgen, die die Zwingermauer derzeit nicht bieten kann.
Um die Zwingermauer zu "schließen" muss znächst der Pfad geschlossen werden, der über die erdbedeckten Fundamentreste führt. Erst danach kann auch das letzte Anschlussstück freigelegt und gesichert werden.

Die Helden des Tages (mit der wieder gehissten Fahne im Hintergrund)

Freitag, 9. März 2018

Die Schauenburg als Ruinenmodell im Jahr 2018

Ein Beitrag von Ludwig Weiser, Teil 4

Da die Eiseskälte der letzten Wochen Messungen  nicht zuließ habe ich mich mit dem „Umfeld“ unser Burg beschäftigt ohne das die Sicherungsarbeiten schlichtweg unmöglich gewesen wären.

Da wäre zunächst unser lieber, alter Bauwagen. Seit September 1982 steht er hier oben; seine „Narben“ zeugen von Vandalen. Hier haben wir uns des öfteren vor Regen in Sicherheit gebracht, um dann, acht Mann und mehr, bei bullerndem Kanonenofen Alberts köstlichen Wein und andere Alkoholika zu probieren. Gearbeitet wurde dann in der Regel nicht mehr..... .

Die Einzelteile des Bauwagens, z.T. schon verleimt. Das 1-mm Sperrholz diente lediglich zur Imitation der Bretter des Wagens. Das Dach habe ich aus einer Katzenfutter-dose zurechtgebo-gen. Für das Aussägen der Räder (d=6mm!) braucht man etwas Übung. (Feuerzeug nur Größenvergleich)

Ist er nicht hübsch geworden?

Eine Erweiterung unseres Aufenthalts-bereiches war die vom Forst 1983 errichtete Schutzhütte. Zwar größer – aber im Bauwagen war's schöner! Hier mit Marian.

Hier war zunächst eine Grundplatte und ein Achteck für das Dach gefragt und – Zahnstocher!!! Die hatten zufälliger Weise den richtigen Durchmesser. Die ganzen Stocher für die Pfosten und die halbierten für die Bodenverkleidung.

Die Zwischenstufe des Aufbaus. Im Hintergrund das Achteck für die Dachkonstruktion. Diese besteht aus entsprechenden Dreiecken.

Und so sieht die Hütte im Modell aus. Vergleiche mit der obigen Aufnahme aus der Gegen-richtung. Am 10. 3. haben wir unseren ersten Einsatz!!!!